Zecken und Borrelien

Endlich kann man hinaus in den Garten und in den Wald. Und hier gibt es Zecken! Laut einer Untersuchung wurden 73% der Kinder, die einen Waldkindergarten besuchten, mindestens einmal im Jahr von einer Zecke gestochen.

Ist das gefährlich? In Europa beträgt die Durchseuchung der Zecke mit Borrelien  13%, die mit FSME nur 0,1-5%. Das Risiko, nach einem Zeckenstich wirklich an einer Borreliose zu erkranken, wird mit etwa 0,3-1,4% angegeben.

Kinder zwischen 5 und 14 Jahren erkranken am häufigsten. Das Übertragungsrisiko steigt mit der Zeit der Anheftung der Zecke am Menschen. Die Zecke muss schon mehrere Stunden am Menschen Blut saugen, bevor Borrelien übertragen werden können.

Was ist eigentlich Borreliose? Eine Borreliose ist eine entzündliche Erkrankung, die sich je nach Stadium an verschiedenen Organen zeigen kann.

Ein Frühstadium ist eine Hauterscheinung, das sogenannte Erythema migrans. Es kann sich nach 3-30 Tagen an der Haut zeigen. Im typischen Fall ist es ein ringförmiger leicht rötlicher  Ausschlag, der zentral blass ist. Selten kann er auch flächig sei. Charakteristischer Weise nimmt der Ring an Größe zu. Darüberhinaus gibt es weitere Manifestationen der fortschreitenden Borreliose wie eine Gehirnhautentzündung, die sich manchmal „nur“ als Halbseitenlähmung im Gesicht zeigen kann, oder Gelenkentzündungen.

Behandelt wird die Borreliose Stadien abhängig mit einem Antibiotikum. Und in der Entwicklung ist ein Impfstoff, der in den laufenden Studien eine gute Wirksamkeit und Verträglichkeit zeigt.

In jedem Falle macht es Sinn, nach jedem Waldsparziergang die Haut abzusuchen und Zecken sofort zu entfernen. Hat die Zecke gestochen, ist es wichtig, die Haut gut zu beobachten und, falls Sie Veränderungen sehen, sofort Ihre Kinderärztin aufzusuchen. Sie berät Sie gerne.

Herzliche Grüße,

Ihre Kinderärztin Dr. med. Anette Meidert